Bayreuth-Kulmbach | Nicht angemeldet | Registrieren | Login

Artikel veröffentlicht am 03.01.2023 um 06:00 Uhr

Die Hallenteams: Wer hat das Zeug zum Stadtmeister?

Nachdem Titelverteidiger SpVgg Bayreuth am kommenden Donnerstag zum Herrenturnier der Bayreuther Stadtmeisterschaft sicherlich nicht die Profis schickt, ist das Rennen so offen wie selten zuvor. anpfiff.info nimmt die einzelnen Mannschaften unter die Lupe und erinnert daran, wie sie vor Corona abgeschnitten haben.

Von Hans-Jürgen Wunder

Hier ein kurzer Überblick über die teilnehmenden Mannschaften:

SpVgg Bayreuth (3. Liga)
Mit welcher Besetzung die Altstädter letztlich antreten werden, ist eine der großen Fragen, die wohl erst kurz vor Turnierbeginn beantwortet wird. Fest steht, dass Trainer Thomas Kleine seinen Drittligakader seit 2. Januar wieder auf dem Trainingsplatz versammelt hat und wohl in Anbetracht des Rückrundenstartes Mitte des Monats kein Leistungsträger den Hallenboden betreten wird. Doch auch das U21-Team wäre ein heißer Anwärter auf den Titel, denn die Mannschaft von Sebastian Lattermann kann auf eine starke Halbserie zurückblicken und spielt um den Aufstieg in die Landesliga mit.

Letzte Platzierungen: 1. Platz (2020), 4. Platz (2019), 1. Platz (2018)

FSV Bayreuth (Bezirksliga)
Die Prellmühler nahmen immer eine gute Rolle bei der Stadtmeisterschaft ein und sind nach drei Endspielteilnahmen in Serie eigentlich prädestiniert für den Titel. Auf dem Rasen konnte die junge Mannschaft, die von Coach Claudio Eismann kontinuierlich aufgebaut und entwickelt wurde, bereits erste Erfolge verbuchen und schaffte im letzten Sommer die Rückkehr in die Bezirksliga. Dort setzte sich der Aufwärtstrend zunächst unvermindert fort, auch wenn der Neuling dann doch etwas Lehrgeld bezahlen musste. Aber die jungen Kicker sind gut ausgebildet und leben auch ein Stück von der Euphorie, so dass nach einem gelungenen Turnierstart eigentlich alles möglich sein dürfte.

Letzte Platzierungen: 2. Platz (2020), 2. Platz (2019), 2. Platz (2018)

SC Kreuz Bayreuth (A-Klasse)
Die lange Coronapause hat dafür gesorgt, dass es für die Kreuzer keine Turnier-Unterbrechung gibt. Bekanntlich hatte der Bayreuther Traditionsverein zwischendurch seine Mannschaft aus dem Spielbetrieb zurückgezogen. Die aktuelle Truppe hat allerdings mit dem ehemaligen Kreisklassisten nichts zu tun, der sich vorwiegend aus Studenten zusammensetzte. Unter Trainer Marcus Körber, der kurz nach Saisonbeginn das Zepter von Jonny Garvesio übernahm und nach wie vor von Daryl Mackall als spielenden Co-Trainer unterstützt wird, etablierte sich der Rückkehrer zwar in der A-Klasse, muss sich aber noch etwas finden. Ein Vordringen ins Halbfinale wie 2020 wäre deshalb eine faustdicke Überraschung. .

Letzte Platzierungen: 3. Platz (2020), 10. Platz (2019), 10. Platz (2018)

ASV Oberpreuschwitz (Kreisliga)
Auch die Dörnhöfer haben das Potential, die Großen zu ärgern. Bei den beiden vergangenen Turnieren stieß die Truppe um Spielertrainer Patrick Werther jeweils ins Halbfinale vor und lieferte dort einen großen Kampf. Allerdings hat sich das Gesicht der Mannschaft inzwischen stark verändert. So mancher ASV-Akteur tritt nicht mehr an und dafür finden sich mit dem ehemaligen FSVler Guido Menzel oder dem früheren Eintracht-Stürmer Christian Schreiner-Schelhorn Kicker in deren Reihen, die mit dem Parkett in der Oberfrankenhalle bestens vertraut sind. Auf dem Rasen hatte der Umbruch in der ersten Halbserie ganz gut geklappt.

Letzte Platzierungen: 4. Platz (2020), 3. Platz (2019), 11. Platz (2018)

TFC Bayreuth (A-Klasse)
Ein völlig neues Kapitel hat die Truppe um den trickreichen Stürmer Hüseyin Yazici in dieser Saison aufgeschlagen. Inzwischen steht die Fairness beim Verein mit vielen türkischstämmigen Spielern ganz oben und das freundschaftliche Miteinander, das gerade unter dem Hallendach gepflegt werden kann. Auch wenn der ehemalige Kreisklassist in der A-Klasse eine bescheidene Rolle einnimmt, verfügt er über den einen oder anderen technisch beschlagenen Kicker, der beim Budenzauber durchaus für gute Fußballunterhaltung sorgen kann.

Letzte Platzierungen: 5. Platz (2020), 8. Platz (2019), 6. Platz (2018)

Eintracht Bayreuth (Kreisliga)
Die Bayreuther Stadtmeisterschaft bescherte den Kickern von Arthur Kolb 2019 den vielleicht größten Erfolg in der Vereinsgeschichte, als sie sich im Finale mit 2:1 durchsetzten und den Siegerpokal mit an die Obere Röth nehmen durften. Bei den letzten Turnieren wurde der Kreisligist stets von einem stimmgewaltigen Anhang unterstützt, der zu der prickelnden Hallenatmosphäre mit beitrug. Gut möglich, dass die Truppe um Wirbelwind Daniel Heublein erneut für die eine Überraschung sorgen kann. Ein Kandidat für die Finalspiele sind die Orangeschwarzen auf jeden Fall.

Letzte Platzierungen: 5. Platz (2020), 1. Platz (2019), 3. Platz (2018)

Sportring Bayreuth (Kreisliga)
Während sich die Knop-Elf im Freien inzwischen in der Kreisliga etabliert hat, ist sie unter dem Hallendach eine echte Wundertüte. Rein sportlich hätte das Team um Mittelfeldmann Stefan Brendel durchaus das Zeug, zumindest unter in den Kreis der letzten Vier vorzudringen. Allerdings war 2020 im Viertelfinale nach der 2:4-Niederlage gegen Oberpreuschwitz vorzeitig Schluss und in den Jahren vorher waren die Kicker mit dem Adler auf der Brust nicht einmal so weit gekommen. Trotzdem fungierte der Verein vom Nordring in den letzten Jahren als Ausrichter und hat auch beim diesjährigen Comeback des Turniers diese Rolle zusätzlich übernommen. Und bekanntlich werden die Karten nach der langen Auszeit ja jetzt neu gemischt.

Letzte Platzierungen: 7. Platz (2020), 12. Platz (2019), 9. Platz (2018)

BSC Saas Bayreuth (Landesliga)
Auch die Lerchenbühler blieben bei dieser Prestigeveranstaltung - gemessen an ihrem Potential - immer wieder unter ihren Möglichkeiten. Das könnte sich ändern, denn im vergangenen Jahr verzeichnete die Mannschaft aus den Bayreuther Süden einen gewaltigen Aufschwung, der in den Aufstieg in die Landesliga mündete. Inzwischen ist die Euphorie aber längst wieder abgeflaut und hat einem sorgevollem Alltag Platz gemacht. In der Vorrunde warf Trainer Adrian Grötsch das Handtuch, ohne dass das zu einem neuen Impuls im Abstiegskampf geführt hätte. Vielleicht ist es gerade der Budenzauber, der den BSC-Kickern neuen Spaß am Fußball bringt und vielleicht kann die Mannschaft mit einem Erfolgserlebnis in die Rückrunde gehen – das Zeug, mit ganz vorne zu landen, hat sie allemal.

Letzte Platzierungen: 8. Platz (2020), 5. Platz (2019), 8. Platz (2018)

TSV St. Johannis (Kreisliga)
Bisher ist es den Kanzern, die derzeit unter der Leitung von Michael Regn stehen, noch nicht der große Wurf bei Stadtmeisterschaft gelungen. Zuletzt verpasste der Kreisligist das Viertelfinale und verfügte über keine hallenerprobte Truppe. Das kann sich aber ändern, weil die TSV-Mannschaft mit der vor drei Jahren nur noch wenig zu tun hat. In der Liga präsentierte sich die Regn-Elf zuletzt recht wechselhaft, was auch an den zahlreichen Ausfällen lag, die das abstiegsgefährdete Team begleiteten. Unterschätzt werden sollte die Truppe, die stark auf den eigenen Nachwuchs baut, trotzdem nicht.

Letzte Platzierungen: 10. Platz (2020), 6. Platz (2019), 7. Platz (2018)

TSV Donndorf-Eckersdorf (Kreisklasse)
Als einzige Mannschaft außerhalb des Stadtgebietes können die Grünweißen zwar Turniersieger, aber nicht Stadtmeister werden. Auch ohne ihren verletzten Spielertrainer Marco Konradi spielte der Kreisklassist eine herausragende Vorrunde und dürfte auch unter dem Hallendach mit viel Ehrgeiz zur Sache gehen. Akteure wie der durchsetzungsstarke Arthur Odenbach, Edeltechniker Milovan Glumac oder Stoßstürmer Hannes Küfner konnten sich bereits einen Namen machen und müssen auch auf dem Parkett den Vergleich mit höherklassigen Kickern nicht scheuen. Zumal die erfolgreiche Hinrunde die TSV-Kicker mit jeder Menge Selbstvertrauen ausstatten dürfte.

Letzte Platzierungen: 11. Platz (2020), 7. Platz (2019), 4. Platz (2018)

FC Bayreuth (Kreisklasse)
Die Rückkehr des Traditionsvereins in den Spielbetrieb entwickelte sich schnell zur Erfolgsgeschichte. Gleich im ersten Jahr schaffte der Club den Sprung in die Kreisklasse und hat gute Chancen, sich dort zu behaupten. Man darf gespannt sein, mit welcher Truppe der FC-Coach Daniel Petrovic in der Oberfrankenhalle aufkreuzt, denn im Ligaalltag konnte er über einen breiten Kader mit eine hohen Leistungsdichte zurückgreifen. Allerdings haben mehrere seiner Schützlinge wie Torwart Michael Mac Gregor oder Stürmer Andrej Felgendreher zu Post-Zeiten bereits jede Menge Turniererfahrung sammeln können.

USC Bayreuth (Kreisliga)
Ebenfalls ein Debüt bei der Stadtmeisterschaft feiert die Mannschaft vom Campus, auch wenn der eine oder andere Kicker bereits bei der damaligen Spielgemeinschaft mit dem Post SV im Einsatz war. Allerdings lief es für den Kreisligisten in der bisherigen Saison eher suboptimal, so dass sich bis zum Sommer entscheiden dürfte, ob die Spielklasse gehalten werden kann. Trotzdem werden die Kicker, deren Spielertrainer Lucas Reilly-Scott und Nico Koplanov sich inzwischen verabschiedet haben, alles daran setzen, eine gute Rolle bei dem prestigeträchtigen Turnier zu spielen – schließlich geht es auch um Werbung in der eigenen Sache.